Ruhe im Gericht und gut aufgepasst – gleich dürft ihr das Urteil fällen!
Kaum hatten wir uns bei den Mitarbeitenden der Justizakademie Pegnitz über die Ausbildungsmöglichkeiten im Justizbereich schlau gemacht – schon wurden wir ins Richteramt befördert. Wenn das mal keine kometenhafte Karriere ist!
Wir folgten in einer lebhaft nachgestellten Verhandlung gespannt den Aussagen des Täters, seines Opfers und der Staatsanwaltschaft über eine Schlägerei unter Alkoholeinfluss in der Sandstraße. Am Ende durften wir dann darüber abstimmen, ob uns noch eine Bewährungs- oder bereits eine Gefängnisstrafe angemessen erscheinen würde.
Im Anschluss konnten wir „Keks“ und „Chaos“ bei ihrer Arbeit beobachten. Was sich zunächst recht niedlich anhörte, entpuppte sich als zwei perfekt trainierte Polizeihunde. Alle, die beim Warten noch ans Streicheln gedacht hatten, waren froh, dass uns von den beiden ein großer Bauzaun zu unserem Schutz trennte. Drogen erschnüffeln oder Verbrecher stellen – was bei „Keks“ und „Chaos“ so routiniert wirkte, war für die beiden Hunde eine anspruchsvolle Ausbildung. Vom Hundeführer bekamen wir Einblick in den Alltag mit seiner tierischen „Kollegin“, die er schon mal auf Aktenschränke heben muss, denn ihr Spezialgebiet ist das Erschnüffeln von Speichermedien. Anders als in der normalen Arbeitswelt lebt diese Kollegin nach der Arbeit bei ihm daheim mit seiner Familie, fährt mit ihnen in den Urlaub und eines Tages wird sie ihren Ruhestand mit ihnen verbringen.
Etwas weniger gefährlich gestaltete sich zum Schluss dieses ereignisreichen Tages noch der Flug einer Polizeidrohne, die vom Gerichtsgebäude am Wilhelmsplatz einen gestochen scharfen Blick über ganz Bamberg bot und auch uns als „Fahndungsobjekte“ sehr schnell aufspürte.
Nur leider durften wir am Ende nicht mit dem Polizeimotorrad heimfahren.
Wir finden: Dieser jährlich stattfindende Termin ist absolut empfehlenswert – macht doch auch mal mit!